Katastrophenschutzübung im Bodenseekreis – Großeinsatz auch für die Überlingen Retter
Von langer Hand geplant war die heute durchgeführte Katastrophenschutzübung, die Retter des ganzen Bodenseekreises am Vormittag in Atem hielten. 2 Szenarien, eines mit dem Schwerpunkt auf technischer Rettung durch die Feuerwehr im östlichen Bereich und ein Massenanfall von Verletzten im westlichen Bodenseekreis bildeten die beiden Übungsschwerpunkte für unsere Helferinnen und Helfer.
„Auf der L200 bei Frickingen an der Abzweigung nach Bruckfelden bei Ahäusle hat es einen Unfall mit 2 Pkw und einem Linienbus gegeben. Es gibt Verletzte“. Wie viele, kann der Anrufer bei der integrierten Leitstelle Bodensee-Oberschwaben aber vor lauter Aufregung nicht sagen. Diese alarmiert daraufhin mehrere Rettungswagen und einen Notarzt. Als das 1. Fahrzeug eintrifft, stellt es nach kurzer Lage Erkundung fest, dass es sich um eine Vielzahl von Verletzten handelt und fordert Einsatzkräfte nach. Die dann von der Leitstelle ausgelöste Alarmierung folgt dem MANV-Konzept, einem speziell für den Bodenseekreis entwickelten Einsatzkonzept im Falle einer Vielzahl von Verletzten oder Erkrankten Personen. Weitere Rettungswägen, Notärzte und Bereitschaften der Ortsvereine fahren mit Blaulicht und Martinshorn zur Einsatzstelle.
Der Reisebus liegt auf der Seite, ein Zugang ins Innere des Fahrzeugs ist nicht ohne Weiteres möglich. Hier ist Absprache mit der Feuerwehr gefragt, die einen Zugang ins Fahrzeuginnere schaffen muss. Erst dann kann die erste Sichtung der Patienten im Bus erfolgen. Währenddessen läuft die Rettung und Versorgung der Verletzten in den beiden Pkw bereits an.
Schnell ist klar, dass weit über 20 Verletzte zu versorgen sind. Deshalb bauen Kräfte des DRK-Salemertal und des DRK Überlingen Zelte auf, um die Patienten vor Kälte und Witterung zu schützen und gleichzeitig eine Beurteilung der Verletzungsschwere und strukturierte Behandlung zu ermöglichen.
Der leitende Notarzt und der organisatorische Leiter Rettungsdienst verschaffen sich nach Eintreffen ebenfalls einen Überblick über die Lage und beginnen mit der Koordination der Patienten und der Zuordnung auf die einzelnen Rettungsfahrzeuge. Nach Abklärung der entsprechenden Zielklinik werden die Patienten dorthin transportiert.
Ein besonderes Augenmerk dieses Übungsszenarios war die komplette Durchführung einer Schadenslage mit Patienten von der Rettung aus den Fahrzeugen über die Versorgung bis hin zum Transport in eine Klinik. Hier hat sich das Helios-Spital Überlingen bereit erklärt, sein Konzept zur Versorgung einer Vielzahl von Patienten mit zu üben, sodass eine Übergabe in die Klinik und die dortige Aufnahme unter solch erschwerten Bedingungen auch praktisch durchgeführt werden konnte.
Die Übung verlangte den Rettern einiges ab ebenso wie den Verletztendarstellern, die bei knapp 10°C und Nieselregen jede Menge Durchhaltevermögen mitbringen und einiges an Kälte aushalten mussten.
Nach knapp über 2 Stunden war auch der letzte Patient versorgt und auf dem Weg in die Klinik.
Unser Ortsverein war mit sämtlichen Fahrzeugen und 16 Einsatzkräften vor Ort und hat neben der Kommunikation am Einsatzort mit dem Einsatzleitwagen auch die Verletztenversorgung und Betreuung von Betroffenen und den Transport von Patienten in die Klinik übernommen.
Am Ende der Übung waren 45 Patienten versorgt und in den jeweiligen Kliniken angekommen.
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